Words on Shirts and Other Clothes
IP von Prof. Dr. Isabel Naegele und Prof. Nadja Mayer

Im Rahmen des Interdisziplinären Projekts »Words on Shirts« von Prof. Dr. Isabel Naegele und Prof. Nadja Mayer haben 15 Studierende Strategien und Konzepte für die Kommunikation auf und mit Kleidungsstücken entwickelt. Ziel war es, eine eigene Kollektion auf die Beine zu stellen, und sie anlässlich der Werkschau im Sommer 2025 zu präsentieren.

Vom Unboxing zur atemberaubenden Fashionshow
Entstanden sind insgesamt zehn Kollektionen, die sich auf die unterschiedlichste Weise mit aktuellen Themen kritisch auseinandersetzen. Jede Kollektion spricht dabei ihre ganz eigene Sprache: mal laut und provokant, mal leise und poetisch, politisch engagiert oder sehr persönlich. Dabei hatten sie alle eines gemeinsam: eine klare Haltung. Auf dem Laufsteg zu sehen waren:
- »Tailored to Disrupt« von Lisa Fercher, Antonia Danailova und Pauline Riemer
- »this is (not) okay« und »voix.« von Anna Schlitz und Sara Hassan
- »Knitterliebe« von Alisa Bayer und Bryan Krawerz
- »InsideOut«, »Hidden but not forgotten« und »XOXO, die Pille« Claire Ester und Kai Krautsieder
- »1,5 Grad« von Dilara Çeki und Emelie Klär
- »XX MISSIN’ Out« von Sarah Schneider und Janine Köhler
- »executed« von Linus Otto und Jeff Peixoto da Silva
Jede Kollektion wurde von einem eigenen Soundtrack und einer Videoinstallation begleitet. Die Aula in der Holzstraße war bis auf den letzten Platz besetzt und der tosende Applaus des begeisterten Publikums versöhnte die Teams schließlich mit anstrengenden Tagen und Nächten des Entwerfens und Verwerfens, des Organisierens und Planens, des Probens und Bangens.

Kooperation mit s. Oliver
Während der Kurs »Words on Shirts« bereits in vollem Gange war, trafen zwei große Boxen aus Rottendorf bei Würzburg ein: voll gepackt mit Prototypen aus unterschiedlichen Kollektionen von s.Oliver. Diese Prototypen dürfen nicht verkauft werden und viele Modehersteller entsorgen sie darum mehrmals im Jahr. s.Oliver hat für die nicht genutzten Prototypen eigens eine Halle angemietet und dann und wann werden diese Kleidungsstücke gespendet. Die Kooperation hatte somit auch einen nachhaltigen Aspekt. Die Studierenden integrierten die Prototypen in ihre Kollektionen, veränderten sie, nähten sie um und versahen sie mit Schrift: gedruckt, gestickt, aufgebügelt oder gesprayt. Nach der fulminanten Fashionshow wurden die Kollektionen schließlich sorgfältig verpackt und auf den Weg nach Rottendorf ins Headquarter von s.Oliver gebracht. Dort wurden die Entwürfe ausgestellt und prämiert:
- Platz 1: »Tailored to Disrupt« von Lisa Fercher, Antonia Danailova und Pauline Riemer
- Platz 2: »Inside Out« und »Hidden But Not Forgotten« von Claire Ester und Kai Krautsieder
- Platz 3: »voix.« von Anna Schlitz und Sara Hassan

Hey, we say it anyway
Der amerikanische Präsident hat nicht nur den Golf von Mexiko in Golf von Amerika umbenannt, sondern angeordnet, dass auf amtlichen Websites mehr als 200 Wörter verschwinden. Die New York Times veröffentlichte im März 2025 eine Liste mit diesen Wörtern, die inzwischen noch länger geworden ist. »women«, »identity», »equality», »pollution« und »peanut allergy« stehen übrigens auch darauf.
Was lag näher, als im Kurs »Words on Shirts« zu Beginn des Semesters direkt darauf zu reagieren. Wir nutzen das große »SEEN Around the World – Symposium« im LUX für eine Aktion. Wir besorgten weiße T-Shirts, bedruckten sie mit mit unserem Aktionsmotto »Hey, we say it anyway« und versahen sie auf Wunsch mit einem der 200 banned words, die wir zuvor auf eine große Leinwand gedruckt hatten. Wer wollte, konnte sich auch ein mitgebrachtes Shirt bedrucken lassen. So wurde aus schlichten T-Shirts plötzlich ein starkes Zeichen des Protests.