interposed II — Lecture Series, Summer 2024
14.5. / 28.5. / 11.6., LUX-Pavillion der Hochschule Mainz

Im Sommersemester 2024 laden wir zu drei Abendveranstaltungen des Studiengangs Kommunikationsdesign ein. Im Mittelpunkt stehen Vorträge und Diskussionen rund um den Wandel des Designs. Schwerpunkte der Veranstaltungsreihe sind die Potenziale von Post- und Transdisziplinarität in Bezug auf Design, Diversifizierung des Arbeitsfeldes sowie Aktualisierung der Berufsethik. Eingeladen sind Positionen aus dem Feld Journalismus, Designkritik, Spekulative Gestaltung, Designgeschichte und Gestaltungslehre. Als Gäste freuen wir uns, Nina Sieverding, Matthias Görlich, Johanna Mehl, Silvio Lorusso, Noam Youngrak Son und Claudia Doms in Mainz begrüßen zu dürfen.
Die Veranstaltungsreihe steht in der Folge des zweitägigen Symposiums interposed — Die Gestaltung von Kommunikation aus interdisziplinärer Perspektive, das im Oktober 2023 im LUX Pavillon der Hochschule Mainz stattfand. Dort standen Frage nach den erweiterten Fähigkeiten von Designer:innen im Mittelpunkt. Über die im breiteren öffentlichen Verständnis vorherrschende Wahrnehmung des Designs als Tätigkeit im Bereich der Ästhetik hinaus wurden hier weitere Qualitäten herausgearbeitet. Die intensive Diskussion und das rege Interesse des Publikums machten deutlich, dass diesen Thematiken eine aktuelle Relevanz innewohnt. In der Folge findet im Sommer 2024 im Rahmen von drei Abendveranstaltungen eine Vertiefung der Fragestellungen statt, die auf der Tagung formuliert wurden.
Die Veranstaltungen finden im LUX-Pavillon der Hochschule Mainz statt und sind öffentlich zugänglich. Ein barrierefreier Zugang zum Veranstaltungsort ist vorhanden.
Eine Übertragung via Zoom findet statt. Eine Einwahl ist unter dem diesem Zoom-Link möglich.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen.
interposed II — Lecture Series, Summer 2024
14.5. / 28.5. / 11.6.
Einlass: 18:30, Beginn: 19:0
Konzept und Organisation:
David Voss und Studierende
Eine Veranstaltung der Fachrichtung Kommunikationsdesign
LUX - Pavillon der Hochschule Mainz, Ludwigsstraße 2, 55116 Mainz
www.interposed.de
Instagram: @interposed.mainz

Kritik durch Gestaltung — Zu Positionierungen und Transformationen
14. Mai 2024 Einlass: 18:30 Beginn 19:00
Wie können Desinner:innen gesellschaftliche Transformationsprozesse aktiv begleiten oder gar initiieren? Welchen Stellenwert sollten Ethik und Moral in diesem Zusammenhang einnehmen? Ist es sinnvoll, sich über das Design-Studium hinaus zu spezialisieren, um ein eigenständiges Profil zu entwickeln?
Diese und weitere Fragen werden wir gemeinsam mit Nina Sieverding und Matthias Görlich diskutieren.
Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
Nina Sieverding, aufgewachsen bei Braunschweig, ist Co-Chefredakteurin des Onlinemagazins »the thing Magazine«, Dozentin und Kommunikationsstrategin. Nach ihrem Studium des Kommunikationsdesigns, der Kunstwissenschaft und des Integrierten Designs arbeitete sie als Journalistin, Texterin und Grafikdesignerin, bevor sie 2019 Teil der Redaktion des Designmagazins »form« wurde. Von 2020 bis 2023 verantwortete sie zusammen mit Anton Rahlwes die Chefredaktion von »form«. Seit 2022 unterrichtet sie »Geschichte der Visuellen Kommunikation« an der Hochschule für Gestaltung Offenbach.
Matthias Görlich ist in den Feldern Kommunikationsdesign, Lehre und Forschung aktiv. Seit seinem Diplom im Jahr 2000 arbeitet er mit seinem Studio im Bereich Gestaltung und Konzeptentwicklung. Matthias Görlich lehrte an verschiedenen internationalen Hochschulen und ist seit 2007 ordentlicher Professor für Informationsdesign an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle, wo er die »Studiengruppe Informationsdesign (SI)« initiierte. Er ist Mitherausgeber der »Civic City Cahiers« (mit Jesko Fezer), »Studienhefte Problemorientiertes Design« (mit Jesko Fezer & Oliver Gemballa) und »Vergessene Schulen« (mit Philipp Misselwitz und Nina Gribat).

A new Dark Age or a brighter Future? — What Design can, can't or should do
28. Mai 2024 Einlass: 18:30 Beginn 19:00
Wie kann eine Welt gedacht werden, in der der Mensch nicht länger im Mittelpunkt steht, sondern seine Umgebung gleichberechtigt wahrnimmt? Wie können Krisenszenarien in Potenziale umgewandelt werden? Und warum wird Design allein diese Welt nicht retten können?
Diese und weitere Fragen werden wir gemeinsam mit Johanna Mehl und Silvio Lorusso diskutieren.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Johanna Mehl (sie/ihr) wuchs im Rheinland auf und zog 2022 für ihre Promotion an der TU Dresden (Professur für Digitale Kulturen) nach Dresden. Sie untersucht in ihrer Dissertation die Politik und Geschichte von Designreaktionen auf die Klimakrise. Insbesondere interessiert sie sich für Design als Wissenskultur und dessen Verflechtungen mit Umweltgeschichte und Kybernetik. Mit einem B.A. in Kommunikationsdesign und einem M.A. in Kunst- und Designwissenschaft hat sie in den Bereichen Designtheorie und -geschichte, digitale Medien, Kunst und Kulturstudien unterrichtet. 2023 gab sie den Sammelband »Attending to Futures. Matters of Politics in Design Education, Research, Practice« (adocs) heraus.
Silvio Lorusso ist Autor, Künstler und Designer und lebt in Lissabon, Portugal. Er veröffentlichte »Entreprecariat« (Onomatopee) im Jahr 2019 und »What Design Can't Do« (Set Margins') im Jahr 2023. Lorusso ist Assistenzprofessor und Co-Direktor des Center for Other Worlds an der Universität Lusófona in Lissabon und Dozent am Fachbereich Informationsdesign der Design Academy Eindhoven. Er hat einen Doktor in Designwissenschaften von der Iuav Universität in Venedig. Lorussos Arbeit befasst sich mit visueller Kommunikation, Memes, postdigitalem Publizieren, Unternehmertum und Prekarität, digitalen Plattformen, Designkultur und -politik, kreativer Codierung, Kunst- und Designausbildung und Videospielen. In seiner Praxis kombiniert er eine Vielzahl von Medien wie Video, Website, Künstlerbuch, Installation und Vortrag.

What are we made for? — On Education, Unionization and Speculation
11. Juni 2024 Einlass: 18:30 Beginn 19:00
Was sollten angehende Designer:innen lernen und welche Rolle spielt dabei die Institution der Hochschule? Dient ein Studium dem Zweck der Bildung oder der Ausbildung? Wie kann auch nach dem Abschluss ein gemeinschaftliches Arbeiten organisiert werden, um gesellschaftliche Repräsentanz zu fördern? Wie können wir mittels Design spekulative Szenarien entwerfen, um etablierte Paradigmen zu überwinden und neue Leitmotive zu kreieren?
Diese und weitere Fragen werden wir gemeinsam mit Noam Youngrak Son und Claudia Doms erörtern.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Noam Youngrak Son ist ein*e in Gent ansässige Kommunikationsdesigner*in, welche*r im Bereich Queer Publishing praktiziert. Son erforscht revolutionäre Methoden zur Verbreitung von abweichenden Erzählungen. In ihrer* Arbeit geht es um mehr als um Drucksachen, denn das Wort "Publishing" bedeutete in seiner Etymologie ursprünglich, Gemeinschaften zu bilden und Beziehungen zwischen den Spezies zu befördern. Der Begriff "queer" wird in diesem Zusammenhang nicht als Identitätsaussage, sondern als Methodik verwendet. Es geht um kleine, kollektive Strategien des Publizierens, die den modernen Mythos eines heroischen Designs herausfordern. Son hat mit verschiedenen Institutionen weltweit zusammengearbeitet, darunter Z33, Design Museum Gent, iMAL (BE); Sonic Acts, MU Hybrid Art House (NL); Barbican Centre (UK); Kampnagel, ifa, Deichtorhallen (DE); Ars Electronica (AT); Biennale Venedig (IT); und Center for Book Arts NY (US).
Claudia Doms ist Grafikdesignerin mit einem Hintergrund in Bühnenmalerei. Nach Stationen in Bochum, Amsterdam, London und Moskau lebt sie nun in Leipzig, wo sie sich in verschiedenen Formen und Formaten mit dem Verhältnis zwischen Grafikdesign, Lehre an Kunsthochschulen und der Arbeitsrealität auseinandersetzt, unter anderem in Vorträgen und Bildungsprojekten an der HGB Leipzig und der Burg Giebichenstein Halle. Mit Beginn des Sommersemesters 2024 ist sie Verwalterin der Professur Grafikdesign an der HBK Braunschweig.
