Janosch Boerckel ist seit Herbst 2023 Werkstattleiter für Fotografie und unterrichtet Fototechnik an der Hochschule Mainz.
Neben dieser Tätigkeit lebt und arbeitet er als freischaffender Künstler in Frankfurt am Main. Boerckel studierte Fotografie und Bildmedien an der Fachhochschule Bielefeld, es folgte ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg, das er mit dem Master of Fine Arts abschloss.
Der Blick der Wissenschaft beruhigt und bestimmt. Er beschreibt Unbegreifliches als gegeben: Die Unwahrscheinlichkeit unserer Existenz, die unvermeidliche Vergänglichkeit aller Dinge. Boerckel greift in seinem künstlerischen Werk auf unterschiedliche Medien zurück, um sich mit Fragen zur Wahrscheinlichkeit, Unwahrscheinlichkeit, Willkür und Berechenbarkeit zu beschäftigen. Ihn interessiert die Auswirkung der etablierten Wissenschaftsästhetik auf unsere Bereitschaft, dieser Vertrauen zu schenken. Neben klassischen fotografischen Aufnahmen arbeitet er mit Video, Fotogrammmetrie, digitale Grafik und 3D-Druck. Im Prozess nutzt er den interdisziplinären Austausch mit Wissenschaftler: innen und Forschungsinstitutionen, um künstlerisch-fotografische Arbeiten mit native
Forschungsinstrumente zu erschaffen.

Die Wahrnehmung der Arbeiten schwankt zwischen dem Vertrauen und der Kontrolle über das Motiv und dem Risiko und Misstrauen über das Gesehene. Dieses Wechselspiel der Wahrnehmung befindet sich in ständiger Rotation wie ein Münzwurf im schwerelosen Raum. Die Präsentation ist stets installativ gedacht und besteht aus immer wechselnden kombinierbaren Werken, die in einer Korrelation zueinander stehen. Dabei bestimmen die zentralen Fragen auch die Form der Ausstellung, die durch endlose Loops und überdimensionierte Entitäten jeden Anspruch an Wissen und Vorhersehbarkeit unheimlich wirken lässt.





