25 Meter hitzefrei – Mit der Papierrolle ans Rheinufer
Die Hochschule ist heiß – besonders im 4. Stock. Deshalb ab an ans Rheinufer. Mitgenommen werden Pinsel, Bleistifte, Spraydosen, Farbtuben, Wassergläser, Tusche, alles womit man zeichnen kann. Eine 25 Meter lange Papierrolle wird ausgebreitet und mit Farbtöpfen, Wassergläsern, Trinkflaschen und Rucksäcken beschwert. Wir zeichnen alles auf, was in den vier Stunden geschieht: die Schatten der Bäume, die Spiegelungen im Wasser, Schub- und Zugverbände der Schiffe, Pflanzen, ist das Unkraut?, Hunde und deren Frauchen oder Herrchen, Vögel und Mülleimer.
Da der Wind weht, biegt sich das Papier und durch Zufall werden aus den Tuscheflächen Seen. Das Eis ist lecker und klebt an den Händen. Ein Sportbootfahrer, der uns sieht, fährt Zickzack, bis wir ihm winken. Passanten werden neugierig, stellen höflich Fragen, was wir da denn machen. Ein notorischer Besserwisser empfiehlt uns ein Buch über Idioten. Blätter und Blüten der schattenspendenden Lindenbäume fallen auf uns und das Riesenwerk. Alles zeichnet diesen Nachmittag am Rhein auf.
Studierende aus dem Seminar von Monika Aichele – 25. Juni 2024
Text und Bilder: Monika Aichele