Feuer spucken
Eine Arbeit die das Spannungsfeld zwischen Aktion und Performance über das Material Wachs und den Körper erschließt.

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Die Arbeit mit dem Titel „Feuer spucken" von Alexander von Holtum entstand im Jahr 2020 im Rahmen des IP Kurses „Material Worlds", geleitet von Prof. Kirstin Arndt und Prof. Dr. Ilka Becker. Sowohl auf der theoretische als auch auf der praktischen Ebene, wurden Studierende dazu animiert eigene Überlegungen zum Thema Materialität anzustellen, zu experimentieren und Projekte zu entwickeln. Der Fokus in dieser Arbeit liegt auf dem Material Wachs.
Die Person beginnt sich mit eine milchig weißen Flüssigkeit den untern Teil des Gesichtes einzuschmieren. Umso mehr Zeit vergeht desto milchiger und undurchsichtiger wird die Flüssigkeit. Sie bleibt am Gesicht der Person haften und bildet einen Film und über den repetitiv weitere Schichten gelegt werden. Es bildet sich eine Art weiße Maske auf dem Gesicht aus zum Teil schon verhärtetem, aber auch noch weichem flüssigem Material.
m letzten Drittel der Arbeit folgen abrupte Schnitte hin zu einem anderen Bildausschnitt in dem die Person sich das inzwischen klar als Wachs zu erkennende verhärtete Material vom Gesicht kratzt. Allerdings werden immer noch Szenen vom Auftragen des Wachses dazwischen geschoben. Im ersten Moment erinnert das aufgetragene Material an eine Wachs- oder Totenmaske wie sie zum Beispiel in der Antike und im Spätmittelalter angefertigt wurden. Allerdings wirft die Arbeit auch die Frage der Erweiterung des Körpers auf.
Das Entfernen des Wachses erzeugt Assoziationen Befreiung und Ausbrechen. Das Wachs bröckelt zum einen durch das eigene Hand anlegen, aber auch dadurch dass die Person ihr Gesicht bewegt, den Mund öffnet und die Augen verzieht. Die Aktion lässt eine gewisse Freiheit vermuten die allerdings erst erreicht werden kann, wenn die selbst auferlegten Einschränkungen selbst entfernt worden sind.