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Kommunikationsdesign in Mainz

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Projekt · Ausstellungsdesign

Photographic Sculptures 

31. Januar - 02. Februar 2024
Ausstellung in der ehemaligen Bibliothek
, Hochschule Mainz, Holzstr. 36

Abbild und Abdruck, Fixierung, Spiegelung und Projektion, die Transformation der Dimensionen: Im Fokus der Ausstellung „Photographic Sculptures“ steht die Rückführung (digitaler) Bilder ins Physische, die Auswahl des Materials, das Verschmelzen von Bild und Träger und die daraus resultierenden Auswirkungen auf den Inhalt.

Als Grundlage für die Transformation vom Bild zum Objekt wurden im gleichnamigen Seminar bewährte Techniken wie Inkjet-Prints oder Belichtungen eingesetzt. Bernd-Lothar Wechler greift für seine Arbeit "Space Nebula" auf ein Weltraumbild aus dem ESA-Archiv zurück, das vom Weltraumteleskop Hubble aufgenommen wurde. Wechler zerlegt das digitale Bild in vier Farbebenen und materialisiert sie anschließend in Form von vier Folien, die in der Ausstellung voreinander angeordnet sind und so wieder ein zusammenhängendes Motiv ergeben. Celine Grosch projiziert Dias aus ihrem persönlichen Familienarchiv mit zwei synchronisierten Projektoren auf eine Malerfolie, die zwischen zwei Autopolen gespannt ist. Durch die Bewegung der Folie während der Projektion entsteht eine dynamische Darstellung der Fotografien. Einige Bilder sind klar und deutlich, während andere eine vage und verschwommene Präsenz haben.

Milla May: Gedankenböe
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann
Tessa Trautmann: Obhut
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann

Neben den traditionellen Techniken kommen auch neue zum Einsatz. Milla May und Tessa Trautmann greifen auf das UV-Druckverfahren zurück. In Mays Arbeit "Gedankenböe" integriert sie eine Fotografie in ein ungewöhnliches Medium: ein Haarteil. In der Installation hängt das Haarteil an der Wand, davor steht ein Ventilator. Durch die sanfte Brise des Ventilators werden sowohl das Haar als auch die Fotografie in Bewegung versetzt, wodurch ein Wechselspiel zwischen Bild und Materie entsteht. In der Installation von Tessa Trautmann ist eine Makroaufnahme von zusammengedrückter Haut auf Latex gedruckt zu sehen. Das Material liegt auf einem Metallgestell, wobei sich die Falten sowohl im Material als auch im Bild überschneiden. Die Form des Gestells erinnert an das Kopfteil eines Bettes und verleiht der Arbeit in Verbindung mit dem Titel "Obhut" eine vielschichtige Bedeutungsebene.

Michelle Moe: In Loving Memory
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann

Michelle Moe verwendet Transferfolien, um Fotografien aus Vergangenheit und Gegenwart auf zwei Kleidungsstücke zu übertragen. Die Bilder werden aufgebügelt oder eingenäht, wodurch eine enge Verbindung zwischen Bildern und Textilien entsteht. In der Ausstellung überlagern sich die Kleidungsstücke im Raum, sodass die Bilder aus verschiedenen Zeiten miteinander verschmelzen.

Emilie Sacha: Ausblick
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann

Emilie Sacha untersucht in ihrer Arbeit "Ausblick" den alltäglichen Blick aus dem eigenen Fenster auf die umliegenden Häuser. Normalerweise bleiben die Rückseiten dieser Häuser aus der fotografischen Perspektive verborgen. Sacha hat jedoch künstliche Intelligenz eingesetzt, um diese Rückseiten sichtbar zu machen. Für die Installation wird jede Perspektive in einzelne Ebenen zerlegt.

Johannes Grelle: waskommt?
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann
Renée Kaiser: Microtus bavaricus
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann

Die "Fotografischen Skulpturen" der Studierenden reflektieren gesellschaftliche Themen. So thematisiert Johannes Grelle in seiner Arbeit "waskommt?" Stadtentwicklung und -planung im Kontext der Klimakrise. Ein Glaskubus zeigt auf allen vier Außenseiten Abbildungen von Städten, während im Inneren des Kubus Moos und Efeu wachsen, die im Laufe der Zeit die Abbildungen überwuchern. Der Titel der Arbeit von Renée Kaiser, "Microtus bavaricus", gibt bereits einen Hinweis auf das Thema: die vom Aussterben bedrohte Bayerische Kurzohrmaus. Kaiser hat für dieses seltene Tier einen Altar aus Ton geschaffen. Auf dem Altar ist eine Abbildung der Maus eingearbeitet.

Jessica Berngard: Feverdream
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann

Jessica Berngard verwendet in ihrer Arbeit "Feverdream" bewegte Bilder, um sich dem Thema der Ausstellung zu nähern. Die Animation einer digitalen Montage wird mit einem Beamer auf ein Bettgestell projiziert. Die Animation zeigt eine Person, die sich durch eine surreale Bildwelt bewegt.

Neben den hier vorgestellten Arbeiten beschäftigen sich alle Studierenden mit der konzeptuellen Erforschung der Grenzen des konventionellen Ausdrucks. Dabei wird die sonst flächig angelegte Fotografie zu einer raumbildenden Skulptur erweitert.

Romel Nathan: In between the layers
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann
Milla May: Stummer Dialog
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann
Lena Schäfer: Fortstricke der Nähmanzipation
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann
Micha Reinke: Unter Wasser
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann
Kristina Goettgens: komm vorbei wir sitzen draussen
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann
Celine Grosch: Kaleidoskop
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann
Nadja Heinze: Plissée Cutané
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann
Bernd-Lothar-Wechler: Space Nebula
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann
Eva Kuhlmann: Lightdance
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann
Eva Kuhlmann: Lightdance
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch
und Tessa Trautmann
Felix Findeis: Anonymous
Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann

Seminar „Photographic Sculptures“ von Prof. Alex Grein

Titelbild:
Milla May: Gedankenböe, Ausstellungsansicht Foto: Celine Grosch und Tessa Trautmann