the unseen ties that bind us – a textile exploration

„The unseen ties that bind us“ erforscht unsichtbare zwischenmenschliche Verbindungen und macht sie durch das Medium Textil sichtbar. Inspiriert von der Bindungstheorie nach John Bowlby, mit der ich mich ausführlich beschäftigt habe, untersucht es, wie Beziehungen entstehen, bestehen und auf einer tiefen, persönlichen Ebene erlebt werden. Für das Projekt habe ich hinterfragt, inwiefern textile und haptische Elemente in der Kunst dazu beitragen können, komplexe emotionale und psychologische Konzepte sowie gesellschaftliche Strukturen zu verstehen. Ich gehe auf den Faden als Objekt ein und untersuche dessen Geschichte und Relevanz aus verschiedenen Perspektiven. Ich nutze Techniken wie Schichtung, Verknotung und verschiedene Arten, mit Wolle umzugehen, um Konzepte von Sicherheit und Anspannung darzustellen. Die zwei im Ausstellungsraum einander gegenüberhängenden Wandteppiche wurden flächenweise eingefärbt, getuftet, gehäkelt und genäht.
Der erste Teppich steht für das frühkindliche Alter – eine Phase, in der der Mensch besonders empfänglich für Bindungserfahrungen ist. Je nach Qualität der Beziehung zur engsten Bezugsperson entwickelt sich in dieser Zeit einer von vier Bindungstypen. Der zweite Teppich zeigt, wie dieser früh geprägte Bindungsstil bis ins Erwachsenenalter fortwirkt. Er verdeutlicht, wie wir Beziehungsmuster, die wir in der frühen Kindheit gelernt haben, oft unbewusst immer wieder reproduzieren. Fäden, die beide Teppiche miteinander und untereinander verbinden, machen die komplexen Wechselwirkungen von zwischenmenschlichen Bindungen sichtbar. Ich stelle mit der Arbeit die Frage: Wie definieren sich die zwischenmenschlichen Bindungen in deinem Leben, und wie bewusst reflektierst du die unsichtbaren Einflüsse, die deinen Alltag prägen?
„The unseen ties that bind us“ kombiniert textiles Handwerk mit zeitgenössischem Design und schafft einen Raum für die Auseinandersetzung mit zwischenmenschlichen Beziehungen.






