transform – Potenziale für Nachhaltigkeit an der Hochschule Mainz
In Gesprächen mit Mitarbeitenden der Hochschule Mainz untersucht Lilly Gothe den Umgang unserer Hochschule mit dem Thema Nachhaltigkeit.

Der als Bachelorarbeit entstandene Bericht transform führt die aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Bezug auf Nachhaltigkeit aus, stellt Vorschläge der Mitarbeitenden vor und zeigt auf, wo Potenziale für mehr Nachhaltigkeit im Hochschulalltag bestehen. Dies ist ein Appell an die Hochschulleitung und Lehrenden der Hochschule Mainz.

Unsere Umwelt und das Weiterbestehen der menschlichen Zivilisation sind gefährdet. Wir überlasten die Ökosysteme durch intensives Produzieren und Konsumieren. Eine grundlegende Veränderung ist dringend notwendig. Innerhalb der Transformation der Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit spielen Hochschulen als Ausbildungsstätten von zukünftigen Entscheidungsträger:innen und Multiplikator:innen eine besondere Rolle.
Für eine umfassende Implementierung nachhaltiger Praktiken sowie dem Aufbrechen alter Strukturen sind Veränderungen auch im Wahrnehmen und Denken der Gesellschaft notwendig. Damit kritisches Reflektieren von alltäglichem Handeln möglich wird, benötigen wir Bildung, die uns eben dazu befähigt. Hochschulen sollten vor diesem Hintergrund ihre Rolle innerhalb der Gesellschaft reflektieren – dazu gehört, wie sie junge Menschen auf eine sich ständig verändernde Zukunft, die von massiven ökologischen und sozialen Krisen geprägt sein wird, vorbereiten.
Nachhaltigkeit an der Hochschule Mainz
In der Hochschule Mainz sind diese Themen bisher kaum adressiert und genauso wenig sichtbar. Vereinzelte fachliche Expertisen existieren und einige engagierte Studierende befassen sich mit Nachhaltigkeit, doch für die Größe der Herausforderungen unserer Gesellschaft in den kommenden Jahrzehnten reichen diese Bestrebungen nicht aus. Wir benötigen ein gesamtinstitutionelles Vorgehen an der Hochschule Mainz, um die Herausforderungen des Umbaus unserer Gesellschaft hin zu Nachhaltigkeit zu bewältigen.



Gestalterische Dimension
Da der Begriff der Nachhaltigkeit wenig besetzt ist und dementsprechend kaum bildliche Assoziationen hervorruft, nutze ich den Frosch als positiv besetztes Kommunikationsmittel. In der Wissenschaft war der Frosch lange das bevorzugte Tier für Versuche (man denkt an zuckende Froschschenkel in Bezug auf Elektrizität).
Auch steht er für Verwandlungen und Metamorphosen, da er eine gut sichtbare Verwandlung von Froschlaich bis hin zum fertigen Frosch durchmacht, und dabei in verschiedenen Stadien vom Wasser- zum Landtier wird. Er wird als fragil wahrgenommen, als Teil der Natur, die durch das sechste große Artensterben bedroht ist. Die Verbindung zwischen Wissenschaft, Natur und den drohenden Umweltkatastrophen machen den Frosch zu einem geeigneten visuellen Vehikel für die inhaltlich komplexe Themenvielfalt der Hochschultransformation hin zu Nachhaltigkeit.
Die eingebundenen Abbildungen der Froschmetamorphose sind eigens entstandene Radierungen aus der Hoch- und Tiefdruckwerkstatt sowie analoge Illustrationen.