trashy
Eine Kampagne rückt Hinterlassenschaften in den Vordergrund, die beim gedankenlosen Vorbeilaufen viel zu selten ins Auge fallen.

Ein angebissenes Butterbrot, ein zerfetzter Bürostuhl, eine beschädigte Spülmaschine oder eine leere Zigarettenschachtel: Sie stehen am Straßenrand, liegen auf den Gehwegen oder sind in den Grünanlagen der Stadt zu finden. Achtlos zurückgelassen von Menschen, die sich die Abfallentsorgung so unkompliziert wie möglich gestalten. Denn die goldene Regel lautet: Mit der Berührung des öffentlichen Grundes wird das Besitzverhältnis und die Verantwortung auf die Allgemeinheit übertragen. Beseitigen kann es jemand anderes.




Aus den Augen, aus dem Sinn. Immer neu auftauchende Müllberge im öffentlichen Raum zeigen, dass es sehr einfach ist, Dinge loszuwerden. Die Kampagne trashy hinterfragt diese Beobachtung und rückt Hinterlassenschaften in den Vordergrund, die beim gedankenlosen Vorbeilaufen heute viel zu selten ins Auge fallen.
Mit der digitalen Ausstellung im Webbrowser auf dem Computer oder Smartphone werden Fundstücke als künstlerische Elemente in einer Collage ausgestellt. Das entstandene Chaos auf der Webseite, zwingt den Ausstellungsbesucher die Dinge nun länger zu betrachten und dem Weggeworfenen einen neuen Wert zuzuschreiben, den Wert eines Ausstellungsobjektes. Genau diese Zweideutigkeit spiegelt der Titel der Ausstellung wider.
Trashy wird übersetzt als wertlos und kitschig: Zwei Bedeutungsebenen, die sich inhaltlich und auch in der gestalterischen Umsetzung wiederfinden.