Von der Freiheit und der Stadt
Sitzen, stehen, liegen, gehen. Dinge, die wir ständig tun und kaum bewusst wahrnehmen, weil sie Mittel zum Zweck sind. Doch was passiert, wenn wir sie in den Fokus rücken und uns in ungewöhnliche Situationen begeben? Wie fühlt es sich an, zu stillen Beobachter*innen zu werden – im Kontrast zu einem Ort, der immer in Bewegung ist?
Mit Musik auf den Ohren auf den Bus warten, hastig zum Supermarkt, der Arbeit oder einer Verabredung laufen, in der Schlange beim Bäcker noch eben eine Nachricht schreiben. Wir leben eilig, und Ablenkung ist auf Abruf immer verfügbar. In diesem Projekt nutzen wir unsere Freiheit dazu, uns zu öffnen und der Schnelllebigkeit unseres Alltags etwas entgegenzusetzen. In einem Buch halten wir diese Situationen fotografisch fest und geben an einigen Stellen Einblicke in unsere Erfahrungen und Gedanken.
Die starken Fotografien sprechen für sich, weshalb wir uns dazu entschieden haben, sie sehr groß und flächendeckend darzustellen. In Kombination mit kleinen, subtilen Textabschnitten wird hierdurch ein spannender Kontrast erzeugt. Die Fotografien sind in vier Kapitel unterteilt, die durch Halbkreise am unteren Seitenrand gekennzeichnet werden. Die Farbe der Halbkreise leitet sich aus der Farbstimmung des jeweiligen Kapitels ab und ist, wie der Text, eher zurückhaltend. Dadurch geben wir den Bildern mehr Raum.
Das Fotobuch hat eine offene Fadenbindung und einen erdfarbenen Umschlag. Wir haben uns dazu entschieden, den Einleitungstext auf das Cover zu drucken, um so Neugier auf den Inhalt zu erzeugen.
Hast du dich schon mal kopfüber auf eine Mauer gelegt, und einfach der Stadt in ihrer Bewegung zugesehen? Es ist, als würde die Welt anfangen zu schwimmen...
Text und Bilder: Johanna Moog und Alessia Stock