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Kommunikationsdesign in Mainz

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Projekt · Informationsdesign

Relics

Eine fiktive Applikation verknüpft Gerhin-Scans und 3d-Druck um die Benutzer bei der Verarbeitung negativer Erinnerungen zu unterstützen.

Kleine Holztruhe mit vier pastellfarbenen Objekten, die an Schneckengehäuse erinnern. Am Deckel der Truhe sind Beschriftungen zu sehen, eine Hand hebt eines der Objekte an.

Das Bewahren unserer Erinnerungen war stets ein zeitaufwendiger und kostspieliger Prozess. In der heutigen digitalen Informationsgesellschaft hat sich diese Situation verändert. Millionen Bilder landen jeden Tag im Netz, auf unseren Festplatten, in »Clouds« oder im Netz. Das Erinnern kennt keine Grenzen mehr und scheint dadurch an Wert zu verlieren. Wie wird die Zukunft der Erinnerung wohl aussehen?

Mit meiner Masterarbeit im Gutenberg-Intermedia Studiengang Future Spaces (2016) wollte ich mich dieser Fragestellung aus einer anderen Perspektive nähern, um die Vorstellungskraft und Imagination des Lesers/Betrachters zu wecken. Aus den Erkenntnissen meiner Recherche entstand so das spekulative Designprojekt Relics.

Relics ist eine fiktive Applikation zur Verarbeitung negativer Erinnerungen. Dafür werden verschiedene Technologien miteinander verknüpft, um den Nutzer bei seiner Erinnerungsarbeit zu unterstützen. Die Applikation erfasst Gedanken und Gefühle über ein »Brain-Computer-Interface« (BCI) und »Emotional Tracker« und generiert aus den Daten in Echtzeit ein Objekt, das über einen 3D-Drucker ausgedruckt werden kann.

Physische Handlungen können bei der Verarbeitung negativer Erinnerungen helfen, indem sie sonst unsichtbare Prozesse sichtbar und erfahrbar machen. Das physische Objekt, das »Relic«, wird durch rituelle Handlungen in einem stetigen Prozess bearbeitet und die Erinnerung schließlich »besiegt«.

Meine Masterarbeit ist so gestaltet, dass eine heutige Umsetzung bereits möglich erscheint. Dies soll dem Leser/Betrachter bei der Identifikation mit der Thematik helfen. Die Arbeit besteht aus einer Applikation, einer Produktwebseite, einem Produktvideo und einer Ausstellung. Die Ausstellung umfasste fünf Relics, basierend auf wahren Geschichten und deren rituelle Verarbeitung.